Baufinanzierung ohne Eigenkapital
Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital, die sogenannte Vollfinanzierung, ist zwar möglich, aber sie ist sehr risikoreich. Die Darlehenssumme ist entsprechend hoch, das ist mit einer langen Laufzeit und mit hohen Kreditraten verbunden.
Grundsätzlich sollte man nicht völlig auf Eigenkapital verzichten, man sollte noch über ein Polster an Eigenkapital als Sicherheit für unvorhergesehene Ausgaben verfügen.
Nicht zu vergessen ist, dass der Traum von den eigenen vier Wänden zerplatzt, wenn man beispielsweise aufgrund von Krankheit oder Arbeitslosigkeit nicht mehr in der Lage ist, die monatlichen Raten zu bezahlen. Gegen dieses Risiko kann man sich jedoch mit einer Restschuldversicherung absichern. Nutzt man eine solche Versicherung, so werden Angehörige nicht mit der Zahlung der Raten belastet.
Für wen eignet sich die Baufinanzierung ohne Eigenkapital?
Die Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist grundsätzlich nicht für diejenigen geeignet, die nur über ein geringes Einkommen verfügen oder deren Arbeitsverhältnis nur befristet oder sehr unsicher ist. Nur für diejenigen, die in einer Partnerschaft leben, die über ein sicheres Arbeitsverhältnis verfügen und deren Partner ebenfalls einen sicheren Arbeitsplatz hat, ist diese Art der Finanzierung geeignet. Vor allem für junge Paare und Familien, die zwar bereits einen Betrag an Eigenkapital angespart haben, es jedoch nicht für die Finanzierung einsetzen möchten, ist diese Art der Finanzierung geeignet. Grundsätzlich sollten beide Partner über ein entsprechend hohes Einkommen verfügen.
Wichtig ist dabei, dass man die monatlichen Raten so festlegt, dass in jedem Monat noch genügend Geld für die Deckung der laufenden finanziellen Verpflichtungen und für den Lebensunterhalt übrig bleibt. Zusätzlich sollte man daran denken, in jedem Monat noch Rücklagen für den Notfall bilden zu können.
Schnell zum eigenen Heim oder Wohnung
Mit der Baufinanzierung ohne Eigenkapital kann man sich schnell den Traum vom eigenen Heim verwirklichen, ohne lange sparen zu müssen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Einkommen in der entsprechenden Höhe. Will man allerdings die Baufinanzierung ohne Eigenkapital nutzen, kommt es darauf an, günstige Zinskonditionen auszunutzen. Sind die Zinsen am Markt gerade niedrig, so lohnt sich eine solche Finanzierung, da man noch die Gelegenheit hat, Rücklagen zu bilden. Bevor man sich für diese Form der Finanzierung entscheidet, sollte man sich genau über die Situation mit den Bauzinsen informieren. In Zeiten hoher Bauzinsen ist eine solche Finanzierung mit hohen Kosten verbunden und sehr risikoreich.
Finanzierungsform nicht ohne Risiko
Der Zins für die Baufinanzierung wird umso günstiger, je mehr Eigenkapital man dafür einsetzt. Die Banken verlangen für das höhere Risiko des Zahlungsausfalls, wenn man kein Eigenkapital verwendet, höhere Zinsen, die sich auf die Monatsraten auswirken. Immer bedeutet die Baufinanzierung ohne Eigenkapital daher eine hohe finanzielle Gesamtbelastung. Viele Banken verlangen eine Mindesttilgung von zwei oder drei Prozent, die sich entsprechend auf die monatlichen Raten auswirkt. Positiv ist jedoch aufgrund der hohen Raten die Tatsache, dass der Bauherr bereits nach einer relativ kurzen Zeit schuldenfrei ist.
Absicherung der Finanzierung ist wichtig
Ganz wichtig, wenn man sich für eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital entscheidet, ist die Absicherung für den Fall, dass man nicht mehr in der Lage ist, die monatlichen Raten zu bezahlen. Man kann eine Risikolebensversicherung abschließen, doch tritt sie nur beim Tod des Versicherungsnehmers ein, während bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit des Darlehensnehmers keine Leistungen gezahlt werden. Eine Alternative dazu stellt die Restschuldversicherung dar, deren Beitrag oft in einer einzigen Summe beim Abschluss des Kreditvertrags gezahlt wird. Sie tritt nicht nur beim Tod des Darlehensnehmers, sondern auch bei Arbeitslosigkeit und Krankheit ein.